1000 Jahre Kunstgeschichte im Überblick - Prüfungsnummer 9958238W
In diesem AWPF werden die großen Zusammenhänge der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte verständlich und anschaulich vermittelt. Die Studierenden sollen dabei Kenntnisse sowohl in der Architekturgeschichte als auch in der Geschichte der Malerei und Skulptur erwerben. Es beginnt mit der Romanik, gefolgt von der Gotik, der Renaissance, dem Barock, dem Klassizismus sowie Historismus und der Moderne.
Um theoretisches Wissen mit eigener Anschauung unmittelbar zu verknüpfen, ist das Seminar zweigeteilt: Auf die theoretischen Einführungen zu den verschiedenen kunstgeschichtlichen Stilen folgt eine Exkursion zu Würzburger Beispielen jener Epochen.
Die Romanik, die sich im Zeitraum von etwa 1000-1250 europaweit verbreitete, wird zunächst in einem Gesamtüberblick im Seminar erarbeitet und dann am Beispiel des Würzburger Kiliansdoms sowie am Neumünster und dessen Kreuzgang veranschaulicht. Es folgen weitere Doppeleinheiten:
Die Gotik, die in Frankreich ihre früheste Ausprägung erfuhr und sich von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis 1500 erstreckt, lässt sich in Würzburg gut am Baustil der Marienkapelle am Marktplatz nachvollziehen. In der Marienkapelle finden sich gotische Tafelbilder, außerdem gotische Skulpturen des sog. „Weichen Stils“ sowie spätgotische Arbeiten Tilman Riemenschneiders.
Die Renaissance begann in Italien im 15. Jahrhundert und etablierte sich zeitversetzt auch nördlich der Alpen. Nach einer theoretischen Einführung werden in Würzburg Beispiele wie die Alte Universität, der Rote Bau des Rathauses und der Hof Conti besucht.
Die Epoche des Barock im 17. und 18. Jahrhundert, die wiederum in Italien ihren Ausgangspunkt hat, wird als Kunstform des Absolutismus und der Gegenreformation im Seminar vorgestellt. Anschließend bietet sich in der Barockstadt Würzburg – wenn organisatorisch möglich – ein Besuch in der Residenz als UNESCO-Weltkulturerbe an. Alternativ wären die Hofkirche, der Hofgarten und das Neumünster mit Fassade und Ausstattung als herausragende Beispiele dieses Stils lohnende Ziele.
Der Klassizismus als kunstgeschichtliche Epoche der Zeit um 1800 und der Historismus des 19. Jahrhunderts werden in einer Seminareinheit zusammengefasst. Die Exkursion wird zu Beispielen beider Stilepochen führen, etwa zum ehemaligen Zuchthaus von Peter Speeth, einem Beispiel der Revolutionsarchitektur, aber auch zur Universität am Sanderring und zum Gerichtsgebäude in der Ottostraße.
Die Epoche der Moderne des 20. Jahrhunderts wird an einschlägigen Beispielen der Avantgarde in Malerei und Architektur festgemacht. Die anschließende Exkursion führt zu Beispielen des Neuen Bauens von Peter Feile auf der Keesburg sowie zu einem herausragenden Kirchenbau der Nachkriegsmoderne, der Kirche St. Alfons, mit einer sehenswerten Ausstattung, u.a. einem großen Altargemälde von Georg Meistermann.
Dienstag, 17:00 – 18:30 Uhr
Bemerkung: Je nach Stundenplan der Teilnehmer können Treffpunkt und Beginn der Exkursionen auch variabel gehandhabt werden. Die Feinplanung findet am Anfang des Semesters statt.
Dozentin: Frau Dr. A. Hansen
Stand: 24.02.2025